Taqiyya kann man ohnehin nicht als "Lüge" definieren, da Lüge ein Verbreiten von Un-Wahrheit darstellt, was im Islam absolut haram ist. Anderslautende Aussagen, wie z.B. dass das Lügen zur Rettung von Ehe oder Freundschaften legitim sei, welche man zuweilen als "weiße Lügen" bezeichnet, sind ebenfalls grundsätzlich nicht akzeptabel, wobei man mitunter abwägen muss nach dem Prinzip des geringeren Übels. Das Verschweigen z.B. eines sündhaften Vorlebens eines Ehepartners ist weder eine Verbreitung von Unwahrheit noch ist jemand verpflichtet, dem anderen seine Vorgeschichte zu beichten, zumal man Sünde nicht nach außen propagieren soll, selbst wenn sie in der aktuellen Ehezeit stattfindet. Um es an dieser Stelle aber klar zu sagen: von Sünde soll sich jeder Muslim ohnehin unbedingt fernhalten.
Auch Kriegslist ist nicht als Lüge definiert, auch wenn (von allen Seiten) Täuschungsmanöver zu Irreführung des jeweiligen Gegners angewandt werden. Hier handelt es sich ausschließlich um kriegerische Handlungen, die hoffentlich rasch beendet werden können.
Zu "Taqiyya" siehe auch noch einma hier.