27.-28.09.2013
Nachlese zum Nordkirchenkongress 27-28.09.2013 in Schwerin
Am 27. und 28. September 2013 fand in Schwerin der erste Kongress der Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland zum „Aufbruch im Norden – Kirche und Gesellschaft im Dialog“ statt. Geladen waren unter Federführung der Evangelischen Akademie der Nordkirche gut 200 Multiplikatoren aus Kirche, Politik und Gesellschaft. Auch das Islamische Zentrum Schwerin war eingeladen, vertreten durch Br. Hasan Hoffmann, der zugleich auch als Vertreter des schiitischen Dachverbandes (IGS) entsandt war.
Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Altbischof Prof. Dr. Wolfgang Huber, forderte alle Kirchenmitglieder auf, ihre Scheu zu überwinden und offen zu sagen, was ihnen am Glauben wichtig ist. Er wies auch darauf hin, dass die Bedeutung des Islam in Deutschland wachse und daher seitens der Kirche in konstruktivem Dialog die eigene Position wichtig sei für ein Gespräch auf gleicher Augenhöhe. Er verwies auch auf die Kopftuchdebatte, indem die evangelische Kirche sich mit den Muslimen solidarisch gezeigt habe.
Der Theologe Christoph Dieckmann sprach u.a. zum Gebot „Du sollst nicht töten“ und beklagte eine schleichende Gewöhnung an den Krieg und das wieder Waffen gesegnet werden. Rüstungspolitik und deutsche Militäreinsätze im Ausland sind nicht mit der Ethik eines Christenmenschen verträglich.
Die rund 200 Teilnehmer hatten dann in 15 Workshops zu Demokratie, Ökologie, Bildung, Wirtschaft, Soziales und Religion diskutiert.
So wurde z.B. im 5. Workshop zum Thema „Rückkehr oder Abschied der Religion?“ u.a. festgestellt, dass Religion trotz allem einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft habe. Mit Besorgnis wird u.a. wahrgenommen, dass religiöse Symbolik und Heilsversprechen zunehmend im Bereich Kommerz und Konsum festzustellen sind. Man spricht von Symbolökonomie. Die Kirche wird zunehmend zur „Agentur für sozialmoralische Vergemeinschaftung“, eine Art „Wärmestube der Gesellschaft“.
Die Hamburger und Rostocker Kongressleiter zogen eine positive Bilanz: Landesbischof Ulrich bedankte sich bei den Organisatoren und nannte den Kongress ein Zeugnis dafür, wie wichtig die Akademie für die Nordkirche und dass dies ein gelungener Auftakt für die erst beginnende Arbeit sei.
Aus Sicht des IZ Schwerin war dies angesichts der Einladung und der vielfältigen Themen ein erfreulicher Anfang eines guten Weges.
09.10.2011, 16-20 Uhr
"Weißt du, wer ich bin?" - bereits zum 6. Male Interrreligiöse Veranstaltung im Schräderhaus der katholischen St.-Anna-Propstei in der Schweriner Klosterstraße, organisiert von einer Vorbereitungsgruppe der ev. Versöhnungsgemeinde Schwerin Lankow und dem Interreligiösen Dialog der Stadt Schwerin
Es fanden nach kleinen Programmen (Begrüßungsworte von Probst Eberlein, Landesrabbiner Dr. Wolff, Br. Adib Khanji und Br. Haiko Hasan Hoffmann, sowie Kinderchor mit herrlichen Kinderliedern, "interkultureller Brückenbau", Puzzle-Projekt, Musikdarbietungen) Gespräche zwischen Juden, Christen und Muslimen statt. Bruder Haiko Hasan Hoffmann vom Islamischen Zentrum Schwerin e.V. erfreuten zahlreiche Interessierte mit dem Schreiben ihrer Namen in schöner arabischer Schrift. Natürlich wurde auch gegessen und getrunken.
Außerdem wurde von Bruder Haiko Hasan Hoffmann eine kleine Kalligrafie-Ausstellung gefertigt, welche von den Besuchern sehr interessiert aufgenommen und als ästhetisch bezeichnet worden ist. Es ist angedacht, dieses künftig auszubauen, indem zum einen Mitstreiter beim Kalligrafieren gesucht werden (in der sunnitischen Gemeinde der Salam-Moschee gibt es mindestens einen begabten Bruder) und zum anderen in der Zukunft auch anderenorts Ausstellungen gemacht werden sollten, z.B. im Bürgerhaus.