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ʿAlī al-Aṣġar - jüngster Märtyrer von Kerbala

 

 


ʿAlī al-Aṣġar (as) - der kleine Ali (as)

 

Hathret Ali Asghar war das jüngste Kind Imam Hussains (Friede sei mit ihm). Er wurde nur wenige Wochen vor dem Aufbruch aus Medina geboren. Seine Mutter hieß Rubaab, Tochter des Imra-ul-Qais, der der Oberste des Stammes der Kinda war. Hathret Rubaab (Friede sei mit ihr) hatte zwei Kinder, Sukaina und Ali Asghar, alle drei begleiteten Imam Hussain nach Kerbela. Die Tatsache, dass Hathret Hussain (Friede sei mit ihm) ein fast Neugeborenes mit sich nahm zeigt, dass es von Anfang an nicht seine Absicht war eine bewaffnete Rebellion zu starten.

In Kerbela war Asghar nur sechs Monate alt. Ab dem siebten Muharrem wurde das Wasser vom Lager des Imams abgeschnitten. Asghar musste großen Durst erleiden. Am Tage von Aschura, nachdem Ali Akbar (Friede sei mit ihm) sein Märtyrium erlangt hatte, stand der Imam außerhalb des Lagers. Er war jetzt ganz allein und bereitete sich vor, selbst ins Schlachtfeld zu gehen. In diesem Augenblick hörte er ein Kind weinen. Es war Ali Asghar, der vom dem stechenden Schmerz des Hungers und Durstes gequält wurde.

Der Imam (Friede sei mit ihm) betrat Hathret Rubaabs Zelt und hab das Kind aus der Wiege. „Rubaab“, sagte er „ich werde ihn zu Yezids Armee mitnehmen. Sicherlich werden sie diesem unschuldigen Säugling ein paar Tropfen Wasser nicht verwehren.“ Rubaab zog Asghar um, sogar einen kleinen Turban band sie ihm auf den Kopf. Wie jede Mutter wollte sie, dass ihr Kind vor Fremden hübsch aussah. Imam Hussain (Friede sei mit ihm) trug das Kind ins Schlachtfeld. An Yezid s Soldaten (LA) gewandt sprach er: „Dieses Kind hat euch nichts getan. Er stirbt vor Durst. Ich bitte euch, gebt ihm nur ein paar Tropfen Wasser.“ Keine Antwort. Nun sagte Hathret Hussain: „Wenn ihr fürchtet, dass ich das Wasser trinke, seht her, ich lege das Kind hier auf den Boden, kommt und gebt ihm selber zu trinken.“ Er legte das Baby auf den Sand Kerbelas und entfernte sich einige Schritte von ihm. Jeder weiß, wie heiß der Wüstensand ist. Asghar lag dort, ohne auch nur zu zucken. Er drehte den Feind zu und starrte ihn an. Ein Gemurmel ging durch die Armee, aber niemand kam um dem Kind Wasser zu geben. Der Imam (Friede sei mit ihm) nahm wieder das Kind auf seinen Arm und sagte mit einer klaren Stimme: „Asghar, mein Sohn, zeig ihnen wie durstig du bist!“ und Asghar drehte sein Gesicht den Soldaten zu. Er lächelte sie an und öffnete seinen Mund und strich seine trockene Zunge über seine Lippen. Das wirkungsvollste Schwert war gezogen worden! Die Soldaten waren so gerührt, dass man ihr Weinen laut wurde. Trotzdem hatten sie solche Angst vor Yezid , dass niemand sich wagte vorzutreten um Ali Asghar Wasser zu geben. Umar Sa’ad geriet in Sorge. Es schien, dass Asghar gegen die Macht Yezids siegreich in dieser Konfrontation hervorging. Er sah zu Hurmala (LA), einem berühmten Bogenschützen, und befahl: „Bring Hussain zum Schweigen!“ Dann geschah etwas Furchtbares. Hermele hob seinen Bogen. Zielte mit einem Pfeil auf den Säugling. Der Pfeil flog quer durch die heiße Wüste. Ein zischendes Geräusch und das Lächeln Asghars (Friede sei mit ihm), als dieser seinen Kopf anhob und den Hals streckte. Kein Normaldenkender Mensch kann sich auch nur die nächsten Augenblicke vorstellen. Das surrende Geräusch des Pfeils brach ab und Asghar lag still in den Armen seines Vaters. Imam Hussain (Friede sei mit ihm) sah auf Asghars Hals hinunter, sah den Pfeil, sah den Hals, sah das Lächeln auf den Lippen und dann sah er nichts mehr. Unser Imam (Friede sei mit ihm) fühlte sich plötzlich schwach. Für einen Moment wurde alles schwarz und er konnte nichts sehen. Eine absolute Stille lag über Kerbela, die nur von den sanften Wellen des Euphrats unterbrochen wurde. Selbst der Feind war wie betäubt.

Langsam drehte Hussain (Friede sei mit ihm) sich um und sah nun auf das Baby in seinem Arm.

Der Pfeil hatte den zarten Hals ganz durchbohrt und war in der Brust des Imams (Friede sei mit ihm) stecken geblieben. Es gab keine Möglichkeit ihn herauszuziehen. Seine beiden Arme hielten das stille Kind. Er sah zum Himmel und betete: „Ya Allah (swt) gib mir in diesem schwierigsten Moment meines Lebens Geduld. Kein Prophet (Friede sei mit ihnen) hat eine derart harte Probe bestehen müssen.“

Es wird berichtet, dass dieses Ereignis den Imam so sehr getroffen hat, dass sein Bart und seine Haare innerhalb weniger Augenblicke grau wurden und er wie ein alter Mann aussah. Mit seinen Zähnen zog er sein Abaa (Umhang) über das Kind um den Körper vor der sengenden Sonne zu schützen. Er holte einige Male tiefen Atem und begann auf sein Lager zuzugehen.

Als er näherkam, sah er Rubaab (Friede sei mit ihr) am Eingang des Zeltes waren. Er sah die Sorge, die Hoffnung, die Angst und die Rastlosigkeit in ihren Augen. Es schien als würde der Imam (Friede sei mit ihm) all seine Kraft verlieren. Er konnte nicht weiter auf Rubaab (Friede sei mit ihr) zugehen. Er ging sieben Schritte zurück, sagend: „INNA LILLAHI WA INNA ILEYHI RAJEEOON!“, dann blieb er stehen und dachte, dass er das Kind zu seiner Mutter bringen müsse. Wieder sieben Schritte vorwärts gehend, sprach er: „INNA LILLAHI WA INNA ILEYHI RAJEEOON!“ Wieder trafen sich die Blicke Imam Hussains (Friede sei mit ihm) und Hathret Rubaabs (Friede sei mit ihr) und wieder schien es, als würde der Imam all seinen Mut verlieren und er ging wieder sieben Schritte zurück: „INNA LILLAHI WA INNA ILEYHI RAJEEOON!“ Imam Hussain (Friede sei mit ihm) tat dies sieben Mal. Vorwärts und Rückwärts und die ganze Zeit über fixierten die Augen Rubaabs ihr Kind. Jedesmal rezitierte der Imam (Friede sei mit ihm) „INNA LILLAHI WA INNA ILEYHI RAJEEOON!“

Letztendlich gelang es ihm, den Pfeil zu entfernen. Jetzt nahm er den toten Körper des Säuglings zu Hathret Rubaab, sagend: „Rubaab, dies ist eine Prüfung von Allah (swt), die nie zuvor eine Mutter bestehen musste. Komm mit mir.“ Hathret Rubaab (Friede sei mit ihr) folgte ihm. Mit ihren eigenen Händen gruben sie ein kleines Grab und der Vater und die Mutter begruben zusammen Ali Asghar (Friede sei mit ihm).

[mit freundlicher Genehmigung von www.al-shia.de, hier http://www.al-shia.de/aschura/aschura.htm#16]

 
   
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