Stamm der Religion [usul-ad-din]
Aussprache: usul-ad-diin
arabisch: اصول الدين
persisch: اصول دین
englisch: root of religion
Die Grundlagen des Glaubens, bzw. der Stamm der Religion [usul-ud-din] ist eine zumeist in der dschafaritischen Rechtsschule genutzte Systematisierung der Glaubensgrundsätze. Diese dürfen vom Gläubigen [mumin] nicht bei einem Vorbild der Nachahmung nachgeahmt oder von anderer Quelle unreflektiert übernommen werden. Der Stamm der Religion [usul-ud-din] muss von jedem Gläubigen idealerweise verstanden und verinnerlicht werden.
Die fünf Prinzipien der Stamm der Religion [usul-ud-din] sind:
Alle fünf Prinzipien sind im ersten Grundsatz Einheit Gottes [tauhid] eingeschlossen. Die weiteren vier Einteilungen dienen dem Menschen zum besseren Verständnis und hängen mit seinem Dasein zusammen.
Dagegen werden Detailfragen, also die Zweige der Religion [furu'ad-din], von islamischen Experten, den Vorbildern der Nachahmung analysiert und vorgestellt und von Nichtexperten, den so genannten Nachahmern [muqallid], entsprechend befolgt. Die obige Einteilung ist nicht zu verwechseln mit den fünf Säulen des Glaubens, die auch die Einheit Gottes beinhaltet.
In dem vierten Aspekt der Grundlagen, dem Imamat, gibt es Meinungsverschiedenheiten unter den Muslimen, obwohl alle daran glauben, dass nach dem Ableben eines Muslim die beiden Engel Nakir und Munkar den Verstorbenen auch nach seinem Imam befragen werden. Während Sunniten hierbei den Gründer ihrer Rechtsschule angeben wollen, beziehen Schiiten das Prinzip auf die Zwölf Imame (a.) bzw. in einer ergänzenden Lehre auf die Statthalterschaft der Rechtsgelehrten [wilayat-ul-faqih].
Siehe auch hier.
Die Aqida bzw. der Glaubensinhalt, Credo oder Symbolum der Sunniten ist eine dogmatische Lehre und stellt einer Art erweitertes Glaubensbekenntnis [schahada] dar. Sie stellt gewissermaßen ein sunnitisches Gegenstück zum Stamm der Religion [usul-ad-din] bei den Schiiten dar.
[mit freundlicher Genehmigung von www.eslam.de ]